Zu Hunderten hängen die Weingläser in den Bars und Restaurants von Cádiz und Sevilla. Zu Dutzenden säumen Bars die Gassen. Bier, Wein, Vermut und vieles mehr wird getrunken. Der Alkohol scheint in Strömen zu fliessen. Modisch gekleidete Damen stolzieren durch edle Boutiquen. Männer tragen ungeniert ihre korpulenten Körper zur Schau. Vorbei sind die verschleierten Frauen und die Kaffee schlürfenden Männer in ihren "Kapuzenmäntel". Auch die Muezzin fehlen. Welch ein Gegensatz! Fast vermissen wir die Ambiance der einfachen Dörfer Marokko‘s. Doch wir lassen uns nicht beirren und tauchen gerne in die andalusische Trink- und Esskultur ein. Tapas, Vino Blanco, Arroz, auch Mal ein riesiges Chuletón munden hervorragend.
Zufällig entdecken wir die Bodega Osborne. Deren Markenzeichen, der schwarze Toro, ziert - trotz Werbeverbot - auch heute noch viele Strassen Spaniens. Wir lassen uns erklären, wie Sherry produziert wird: Zwei spezielle Traubensorten, viel Hefe, Traubenschnaps und ein gekonntes Mischen verschiedener Jahrgänge erzeugen verschiedene Sherry-Arten mit ihrem eigenartigen Geschmack. Uns überzeugt’s nur halb. Ein schöner Vermut oder ein feiner Vino Tinto passen uns besser.
Die gigantische Cathedral de Sevilla muss man wegen ihrer Ausmasse gesehen haben. Wir fragen uns allerdings, was der ganze Prunk soll und wo wohl das viele Gold „gestohlen“ wurde … Wir ziehen eine tolle Flamenco-Show und das lebhafte Treiben in den Gassen jeglicher schwülstigen Cathedral vor.
Die letzten Tage unserer Reise verbringen wir bei wunderschönem Sonnenschein am Cabo de Gata. Hier kommen unsere Bikes so richtig zum Zuge. Wir machen wunderschöne Touren entlang der Küste und springen sogar zwei-, dreimal ins kühle Meer.
Mit unserem geländegängigen Boryx fühlen wir uns auf den Campingplätzen Andalusiens mit den vielen sonnenhungrigen Nordländern etwas fehl am Platze. Auf den Pisten Marokkos konnte unser neues Vehikel seine Fähigkeiten hingegen bestens unter Beweis stellen und hat den Test - weitgehend - bestanden.
Nun rollen wir auf Asphaltstrassen langsam heimwärts - im Wissen, dass uns kaltes Novemberwetter, aber auch Kachelofen und Sauna erwarten. Wir werden die Wintermonate nutzen, um ein paar Kinderkrankheiten bei Boryx zu kurieren, bevor wir ihn im nächsten Frühling nach Halifax verschiffen.
Super - die Prinzessin in den Palastgärten und der braungebrannte Mac bei tollkühnem Tun!
Es sieht schon sehr gluschtig aus! - besonders wenn ich hier aus dem Fenster schaue.
Jedenfalls: geniesst die verbleibenden Tage und chömed guet hei (mir freued ois).
Marianne und Heinz