Mäuschenstill ist es im Airbus der spanischen Fluggesellschaft evelop airlines. Alle sind geschafft, sogar die Kinder. Das Kabinenpersonal bleibt im Hintergrund. Essen oder Getränke werden nicht serviert, immerhin liegt ein Snackpaket auf jedem Sitzplatz. Auch nur ein Teil der WC ist geöffnet. Abstand halten ist die Devise, was bei Sitznachbarn links und rechts nicht ganz einfach ist.
Nach 12 Flugstunden landen wir - für uns etwas überraschend - in Madrid. Dachten wir doch, wie viele andere auch, wir hätten einen Direktflug nach Frankfurt! Etwa ein Fünftel der Passagiere steigt aus. Die übrigen dürfen sitzen bleiben und nach 90 Minuten weiterfliegen. Kurz vor 15 Uhr landen wir in Frankfurt. Unseren Anschlussflug nach Zürich ist natürlich weg. Aber es gibt ja noch die Deutsche Bahn.
Der Flughafen ist weitgehend leer. Auch bei der Passkontrolle sind nur zwei Schalter besetzt. Die Zollbeamten fragen mit strengem Blick, wie man weiterreisen werde und ob man schon ein Ticket habe. Wir sagen sehr bestimmt, dass wir um 16.54 Uhr den Zug nach Basel besteigen wollen und werden problemlos durchgewinkt.
Dummerweise ist die Strecke Freiburg – Basel wegen einer Entgleisung gesperrt! Viele Züge in Richtung Schweiz sind gestrichen, so auch unser Zug um 16.54 Uhr. Erst kurz nach 18 Uhr können wir - mit Umsteigen in Mannheim - nach Freiburg fahren. Dort erwischen wir - zusammen mit zwei anderen Repatriierten - ein Taxi, das uns im Nu an die Schweizer Grenze bei Basel fährt. Der freundliche Schweizer Zöllner begrüsst uns herzlich, schaut unsere Pässe kaum an und fragt besorgt, ob wir denn eine Weiterfahrmöglichkeit hätten. Er will sogar den Warteraum für uns öffnen, was nicht nötig ist. Tomi wartet ja bereits auf uns!
Am Freitag, 3. April 2020 sind wir kurz vor Mitternacht zu Hause. Unser Reisemarathon dauerte 54 Stunden und war dank der Deutschen Botschaft in La Paz überhaupt erst möglich!
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