Mit 83 Planwagen standen die Mormonen Siedler im Jahr 1880 am “Hole in the Rock”, ein natürlicher Schlitz zum Colorado River hinunter. Die 200 Meter hohe Flanke schien unüberwindbar. Mit Hilfe von Schwarzpulver erweiterten sie den Schlitz und brachten alle Planwagen unversehrt zum Fluss. Wir klettern zu Fuss runter und nehmen ein Bad im heutigen Stausee Lake Powell. Kaum zu glauben, dass die Siedler das mit ihren Planwagen geschafft haben!
Die 90 km lange Piste von Escalante bis zum “Hole in the Rock” ist einsam und führt durch eine grandiose Landschaft. Wir erkunden die Slot Canyons “Peak-a-Boo” und “Spooky”, marschieren den “Hurricane Wash” hinunter und übernachten im Zelt in der “Coyote Gulch”. Entlang der Piste übernachten wir an grandiosen Orten.
Der Staat Utah strotzt nur so von roten, gelben und grauen Sandstein-Felsen. Offen gelegte Geologie, wohin man nur schaut. Wir vermeiden die bekannten National Parks - wie Bryce und Arches - mit den vielen Touristen und sind auch so immer wieder überwältigt von den Naturschauspielen. Karge Wüsten wechseln sich ab mit üppiger Vegetation, sobald irgendwo Wasser zu Tage tritt. Tagsüber ist es heiss, nachts kühlt es wunderbar ab. In der Ferne türmen sich des öftern gewaltige Gewitterwolken auf. Starke Regen erleben wir aber nicht. Aber die Warnung “There is two ways to die in the desert: to die of thirst and to drown!” können wir nachvollziehen.
Wir erleben Utah als einen riesigen Outdoor-Spielplatz. Ganz besonders trifft dies auf die Wüstenstadt Moab zu. Moab selbst ist nichts Besonderes, doch die Umgebung hat es in sich! Ob per Mountainbike, hoch zu Ross oder mit Jeep, Quad und sonstigen unvernünftigen Vehikeln, alles ist unterwegs! Auch wir werden angesteckt: Mit Boryx fahren wir holprige Pisten, per Mountainbike “fräsen” wir einige der unzähligen Singletrails hoch und runter und - wir können es nicht lassen - per Jeep bezwingen wir die berühmten Slick Rocks! Unglaublich, auf und runter geht es wie auf einem “Roller Coaster” an der Chilbi!
Ganz ohne Zwischenfall bleibt unsere Zeit im Südwesten der USA nicht: In Nevada erklimmen wir den knapp 4'000 müM hohen Mount Wheeler. Boryx parkieren wir auf 3'100 müM. Bei unserer Rückkehr entdecken wir eine geborstene Scheibe, welche dem geringeren Aussendruck in der Höhe nicht Stand gehalten hat. Ein Fabrikationsfehler! Die Firma KCT reagiert rasch und sendet Ersatzscheiben für unsere drei Fenster. So setzen wir auf dem Campground in Moab unser handwerkliches Geschick ein. Vier Stunden später bewundern wir müde, aber voller Stolz unsere Tat.
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