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Writer's pictureHans und Dorli

Tierra del Fuego

Wir sind überrascht! Wo bleibt der heftige Wind? Das Klima ist milder als erwartet. Feuerland ist eine Insel, etwa so gross wie die Schweiz, knapp die Hälfte gehört zu Chile, der Rest zu Argentinien. Der Norden ist öde, der Süden grün, waldig und bergig. Im argentinischen Teil gibt es drei grössere Ortschaften: Rio Grande, die Hauptstadt; Tolhuin, die Stadt am See und Ushuaia, die bekannte Touristen-Destination am Beagle Kanal.


Wir verbringen zwei gemütliche Tage in einem günstigen, aber luxuriösen Cabana direkt am Ufer des Lago Fagnano mit tollem Blick in die Schneeberge. Wir geniessen das offene Cheminée und nutzen auch den riesigen Holzkohlen-Grill in der Küche. Traumhaft! Natürlich darf auch ein kurzes Bad im kalten See nicht fehlen.


In Ushuaia ist es kalt und regnerisch. Wir lassen unseren Rubi bei Freunden stehen und fahren mit dem Bus zurück nach Punta Arenas, wo uns eine Schifffahrt ans Kap Horn erwartet.


Welch ein abrupter Wechsel! Das chilenische Punta Arenas wirkt noch viel grüner und auch sauberer als die argentinischen Ortschaften. Vor allem aber spürt man hier die aktuelle, knisternde Situation in Chile. Wir treffen auf friedliche Demonstrationen, später sehen wir auch brennende Pneus. Auf dem Hauptplatz werden Plakate mit Forderungen nach besseren öffentliche Schulen, einem funktionierenden öffentlichen Gesundheitssystem und einer effektiven Altersvorsorge gemalt. Alles Forderungen, die schon seit Jahren im Raum stehen und absolut gerechtfertigt sind, da Chile eines der Länder mit den weltweit grössten Ungleichheiten ist! Die Erhöhung der Metropreise in Santiago hat das Fass zum Überlaufen gebracht und die landesweite Protest-Bewegung ausgelöst. Falls die Regierung unter Piñera die Zeichen der Zeit wirklich erkennt und sinnvoll auf die Forderungen reagiert, kann das eine grosse Chance für Chile und ganz Lateinamerika sein!



















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