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  • Writer's pictureHans und Dorli

Morgestraich

4 Uhr Morgens: Achtung, Fertig, Marsch! Die ersten Lichter tanzen den Berg hinauf. Auch wir kraxeln den stotzigen Weg hoch, ausgerüstet mit Stirnlampe und Carbon-Stöcken. Nach 500 Höhenmeter sind wir am Ziel. Es ist kalt, aber die Morgenröte in der Ferne ist grandios. Um 5.47 Uhr ist es soweit, die Berge beginnen zu glühen. Rund 30 Personen verfolgen das Spektakel. Eine perfekte Inszenierung - oder? Leider verhüllt eine kleine Wolke den mit 3‘405 m höchsten Gipfel, den Fitz Roy. Nach zehn Minuten ist das Schauspiel vorbei!


Gestern Nachmittag stiegen wir, vollgepackt mit Zelt, Mätteli, Schlafsack, Kocher und was man sonst noch alles braucht, hoch zum Camp Poincenot. Wunderschönes Wetter, etwas windig. Je näher wir zum Camp kommen, desto mehr Wolken tauchen auf. Heftiger Wind kommt auf. Wir finden einen tollen Platz und stellen rasch unser Zelt auf. Ein leckeres Tomatensüppchen - mit Gletscherwasser gekocht - gibt ein bisschen warm, auch ein Teelein darf nicht fehlen. Inzwischen schneit es. Wir schlüpfen in den kalten Schlafsack, richtig warm wird es in dieser Nacht nicht!


Der nächste Tag macht all das wieder wett. Zuerst der tolle Sonnenaufgang, dann eine gemütliche Wanderung durch wunderschöne Wälder und entlang von Seen mit kristallklarem Wasser. Die Sonne scheint und es ist warm und windstill. Beim Camp De Agostini stellen wir erneut das Zelt auf und wandern - ohne Gepäck - die lange Seitenmoräne zum Gletscher hoch. Ein toller Anblick, in der Ferne der zweithöchste Gipfel, der Cerro Torre. Zurück beim Zelt essen wir Gletscherrisotto - leider ohne Wein- und schätzen die warme Abendsonne!


Am dritten Tag geht es runter nach El Chalten. Wir sind geschafft und geniessen die warme Dusche, eine grosses Steak mit einer Flasche feinem Malbec und später unser (nun) luxuriöses Dachzelt. Am nächsten Tag gönnen wir uns eine gemütliche Fahrt in ein einsames, unendlich schönes Tal zum Lago De Los Desiertos.


El Chalten ist das Trekking-Paradies Argentiniens. Gegründet erst vor gut 30 Jahren, lebt es gänzlich vom Trekking-Tourismus. Kleine Hotels, Cabanas und einfache Campingplätze beherbergen wandernde Touristen aus der ganzen Welt. Erstaunlich, fährt man doch mehr als 200 km durch weites, leeres Ödland bis in der Ferne die ersten Bergspitzen sichtbar werden.





















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