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Writer's pictureHans und Dorli

Genesen, getestet, geimpft?

Mit dieser Schlüsselfrage werden wir im österreichischen Restaurant begrüsst. Aber klar sind wir das: Hans ist genesen, Rubi ist doppelt getestet und wir sind – zusammen – vierfach geimpft. Aber schön der Reihe nach:


Ein dunkler Schatten zieht auf, also ab in den Notfall und schon liegt Hans zwei Nächte in der Augenklinik des Unispitals Zürich. Danach ist die Netzhaut wieder schön angeschweisst. Jetzt noch zwei, drei Wochen schonen und (fast) alles ist wieder bestens. Hans ist genesen!


Hat Rubi die Wartezeit in Bolivien und die lange Rückreise gut überstanden? Im schönen Gelände des Chateau Thenessey im Burgund wollen wir ihn - unter kundiger Leitung von David - testen. Kommt er noch locker rauf und runter? Dank des Dauerregens ist das gar nicht so einfach. Es entwickelt sich eine richtige Schlammschlacht. Darum ist ein zweites Testgelände gefragt. Das trockene Hinterland der ligurischen Küste bietet sich an. Doch auch hier lässt es Petrus bei den Schlüsselstellen tüchtig regnen. Kein Problem, unser Rubi meistert alles bestens und ist – nun doppelt getestet - fit für neue Abenteuer.


Schwarz auf weiss haben wir es erhalten. Das nüchterne COVID-Zertifikat kommt per SMS ins Haus geflogen und bestätigt offiziell und fälschungssicher, das wir vierfach geimpft sind. Da kann ja nichts mehr schief gehen. Darum packen wir Kajaks und Bikes auf unser VW-Büssli und fahren nach Bovec in Slowenien. Unterwegs werden wir beim Restauranthalt gefragt: … Na, ihr wisst ja was! Im übrigen interessiert sich niemand für unsere Zertifikate. So sichten wir an den Grenzübergängen Schweiz – Österreich - Italien - Slowenien nirgendwo einen Zöllner, auch nicht aus der Ferne.


1990, vor mehr als 30 Jahren waren wir zum ersten Mal in Bovec. Seither fahren wir - mit zwei Ausnahmen - jedes Jahr hierher. Was zieht uns immer wieder nach Bovec? Zu Beginn natürlich das kristallklare Wasser der Soca, das kalte Morgenbad in der Koritnica, die vielen Kajakfahrten mit unseren Kollegen. Inzwischen schätzen wir vermehrt auch die rauhe Landschaft und die tollen Campingplätze, sind zu Fuss und mit dem Bike unterwegs und geniessen die feinen Forellen und gebratenen Steinpilze! Natürlich verbinden uns auch unzählige Erinnerungen mit Bovec. So erlebten wir zum Beispiel eine ganz spezielle Atmorsphäre kurz vor dem 10-Tage-Krieg im Rahmen der Loslösung von Jugoslawien. Wir reisten auch eine Woche nach dem Erdbeben, welches zwei Drittel aller Gebäude beschädigte oder sogar zerstörte nach Bovec und wurden mit Freuden empfangen, da die meisten Touristen wegen des Erdbebens ausblieben.


Bovec hat sich in diesen 30 Jahren stark verändert. Anfangs waren die Regale in den Läden praktisch leer. Heute muss man die slowenischen Produkte fast schon suchen. Kajakfahren, aber auch Canyoning, Mountainbiken, Fallschirmspringen und vieles mehr werden heute kommerziell angeboten und viele Touristen erscheinen nun in organisierten Gruppen. Schade - trotzdem wird es uns wohl auch in Zukunft nach Bovec ziehen.


Auch die Schweiz wissen wir zu schätzen. So verbringen wir auf der Rückreise von Slowenien ein paar Tage im Engadin und absolvieren unsere obligate Biketour vom Ofenpass durchs Val Mora nach Livigno, weiter über den Passo Viola nach Poschiavo und zuletzt vom Berninapass runter nach Zernez.


Übrigens feiern wir auch zu Hause Jubiläen: Im Juni 1981 haben wir die Familie Ladner in Boston kennen gelernt. Seither feiern wir jeden November gemeinsam das traditionelle Thanksgiving-Fest. Nur im letzten Jahr mussten wir wegen Corona passen. Darum haben wir den- im Gefrierschrank wartenden - „November-Turkey“ mitten im Juni bei schönstem Sommerwetter verspiesen, gerade rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum!





















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