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  • Writer's pictureHans und Dorli

Warten ...

Updated: Jan 13, 2021

Die Grenzstadt Villazon ist kein Ort zum Bleiben. Eine Nacht im einfachen, aber sauberen Hotel reicht uns, auch wenn der Hotelier Erbarmen mit uns hat und uns - trotz Ausgangssperre - einen feinen Hamburger auf‘s Zimmer bringt. Die Weingegend, rund um die Stadt Tarija, etwa 200 km entfernt, scheint uns jedoch der verlockendere Warteort . Wir fahren dorthin. Wie in Bolivien üblich, zieht sich die Fahrt in die Länge. Ein Pass mit Alpweiden muss überquert werden, zum Teil ist die Strasse ausgewaschen. Aber nach rund vier Stunden erreichen wir unser - per airbnb reserviertes - Cabaña, etwas ausserhalb von Tarija.

Das Cabaña ist klein, aber fein. Wir haben eine super Internet-Verbindung, können kochen, duschen, schlafen bestens und erhalten jeden Morgen ein feines Frühstück. All dies ist wichtig! Die Fallzahlen in Bolivien sind zwar noch klein, aber die Dinge überstürzen sich nun auch hier. Es wird eine totale, landesweite Quarantäne verordnet. Flüge und Busse werden gestrichen und Autofahren ist verboten. Nur zu Fuss oder per Velo darf eine Person pro Familie jeweils am Morgen einkaufen gehen.

Wie lange wird dieser Zustand wohl anhalten? Wir haben keine Ahnung. Das EDA rät allen Reisenden, in die Schweiz zurückzukehren. Schon bald erhalten wir von der Schweizer Botschaft in La Paz ein Mail: Die EU versuche einen Repatriierungsflug für EU-Bürger und Schweizer von La Paz nach Madrid zu organisieren. Wir melden uns an! Die Frage ist nur, wie gelangen wir nach La Paz? Vielleicht gibt es eine Ausnahmebewilligung für die Fahrt dorthin oder einen speziellen Sammeltransport. Die Schweizer Botschaft bleibt dran!

In der Zwischenzeit warten wir ab und starten ein Sportprogramm mit Joggen und Yoga. Wir müssen ja fit bleiben! Natürlich verfolgen wir auch die Situation in der Schweiz. Wir freuen uns über die vielen besorgten Nachrichten, die wir von unseren Familien und Freunden erhalten. Wir sind auch im Austausch mit gestrandeten Freunden in Argentinien und Peru. Ihnen geht es nicht besser als uns, auch sie sind am Abwarten.

Wir haben es hier eigentlich wunderschön: Ein paar Cabañas, angeordnet um einen kleinen Fischteich, ringsherum Natur pur. Die Leute sind hilfsbereit und wir fühlen uns bestens aufgehoben. Wenn nur diese dumme Ungewissheit nicht wäre!














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